Das physikalische Naturgesetz der freien Evolution – die mechanische Grundlage ökologischer Gefüge

Belebte Materie wird – über die auch auf den Ebenen unbelebter Materie wirkenden natürlichen Ordnungen hinaus – zusätzlich von einer Struktur aus eigenen physikalischen Naturgesetzen reguliert. Diese lassen sich nach den Maßstäben der empirischen Physik erkennen und nachweisen. Ihr zentraler Parameter besteht in unbeherrschbar hohen Graden der Komplexität innerhalb aller Genome und Organismen sowie folglich auch ihren Systemen, den Ökosystemen. Die Komplexitäten gründen auf den Eigenschaften des chemischen Elementes Kohlenstoff. Dessen Atome können praktisch unbegrenzt variable Ketten mit sich selbst bilden und vielfach mehr Bindungen mit Atomen anderer Elemente eingehen als alle anderen Elemente zusammen (s. Sektion Universalität). Eine fundamentale Gesetzmäßigkeit in den unbeherrschbaren Komplexitäten ökologischer Gefüge ist das Naturgesetz der freien Evolution. Dessen Existenz lässt sich auf mehreren Wegen nachweisen. Seine Aufnahme in das Zentrum der Naturwissenschaften im Rahmen der empirischen Physik wäre von höchster Wichtigkeit gewesen – und dies gilt auch noch heute.
Nach dem Naturgesetz der freien Evolution machen es die unbeherrschbar hochgradigen Komplexitäten innerhalb eines ökologischen Gefüges unmöglich, dass eine Spezies (im Sinne einer Fortpflanzungsgemeinschaft einer Form des Lebens) zum vorrangigen eigenen Nutzen nachhaltig jegliche Merkmale der Folgegenerationen einer anderen Spezies bestimmt. Wichtig ist bei dieser Feststellung das Adjektiv „nachhaltig“, welches hier einen weiteren konkreten physikalischen Parameter benennt, der gleich verständlich wird.
Schon unter Viren und Mikroorganismen gibt es vielfältige theoretische Möglichkeiten der Entstehung von Strategien, in denen eine Spezies zur Schaffung eigenen vorrangigen Nutzens auf die Merkmale künftiger Generationen einer anderen einwirkt. Es würde dann also etwas stattfinden, das dem Schema einer gegenseitigen Zucht entspricht. Gegenseitige manipulative Eingriffe in die Genome sind in den Welten der Mikroben ohnehin quasi Alltagsgeschäfte. Allerdings verbleiben die für die manipulierende Seite nützlichen Wirkungen immer nur auf den Ebenen der angegriffenen Individuen. Unter den mehreren Millionen empirischen Beschreibungen von Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Spezies findet sich kein einziger Fall, bei dem diese Manipulationen auch über die aktuelle Generation der angegriffenen Seite hinausgehen und sich auf deren Folgegenerationen erstrecken [4]. Es gibt nur einen möglichen Grund für das Fehlen solcher Strategien: Dass sie nämlich nicht nachhaltig funktionieren und sich deswegen in der Evolution nie etablierten konnten.
Der zentrale Mechanismus des Naturgesetzes der freien Evolution ist, dass sämtliche Formen des Lebens über ihre Generationen hinweg in dem unbeherrschbar komplexen ökologischen Gefüge nur dann stabil bleiben, wenn sich ihre Merkmale in der natürlichen Selektion vorrangig zum eigenen Nutzen ausrichten. Sobald dies durch eine andere Lebensform zu deren vorrangigen Nutzen mittels manipulativer Lenkung der evolutionären Weiterentwicklung verhindert wird, unterschreitet der Parameter der Nachhaltigkeit automatisch eine Nulllinie und es kommt es zum Rückgang der Stabilität. Es ist dabei vollkommen egal, wie die Manipulation stattfindet. Die betroffenen Erblinien der manipulierten Seite sowie folglich auch ein auf sie spezialisierter Manipulator bewegen sich unweigerlich in eine evolutionäre Sackgasse.
Die zivilisatorische Agrarmethodik der künstlichen Zuchtwahl zum vorrangigen Nutzen des Menschen entsprach somit von Beginn an dem Schema einer solchen Sackgasse. Dass sie einige Jahrtausende scheinbar funktionierte, lag daran, dass sehr große Mengen ursprünglicher genetischer Ressourcen zahlreicher Pflanzen und Tiere quasi verbrannt wurden, was aufgrund des enormen Volumens einige Zeit dauerte. Durch diese „Verfeuerung“ kam es zum kurzfristigen starken Anstieg der Nahrungsmenge und als kausale Folge zur Bevölkerungsexplosion. Nun existieren allerdings acht Milliarden Menschen auf einer zunehmend instabilen Grundlage genetisch hochgradig degenerierter und lebensunfähiger Organismen.
HINWEIS:
Bei der offenen Thematisierung des Naturgesetzes der freien Evolution und dem Aufzeigen der Dysfunktionalität der Agrarmethodik geht es nicht darum, quasi acht Milliarden Menschen die Nahrungsgrundlage streitig zu machen. Sondern, genau umgekehrt, liegen in der offenen Konfrontation die letzten Chancen einen finalen Slum der Menschheit in einem untergehenden Ökosystem zu verhindern. Wie ein solches globales Finale mit eskalierenden Hungersnöten und Elendszuständen aussehen würde, lässt sich in einigen Erdteilen bereits erkennen. Nach den Kriterien echter Vernunft müssten die hier thematisierten physikalischen Zusammenhänge in den akademischen Naturwissenschaften mit oberster Priorität behandelt werden. Die offene Konfrontation ist die wichtigste Voraussetzung zur Findung von Möglichkeiten zur Entschärfung der Situation – welche theoretisch noch vorhanden sind (s. hier).
Es sollte hier angemerkt werden, dass das Naturgesetz der freien Evolution keine Entdeckung der hiesigen Autoren ist. Sondern die gegenständlichen Ordnungen wurden schon früher beschrieben. Der Forscher Charles Darwin rückte sie als zentrale Erkenntnis in die Mitte seiner Theorie. Er schrieb mehrfach, dass seine „Theorie vernichtet“ wäre, wenn irgendwo in der Natur auch nur ein einziges Beispiel entdeckt würde, bei dem irgendein Merkmal irgendeiner Art zum ausschließlichen Nutzen einer anderen Spezies entstanden ist. Folgend die Übersetzung einer entsprechenden Passage aus seinem Hauptwerk „Über die Entstehung der Arten“ von 1859:
„Natürliche Selektion kann unmöglich irgendeine Abänderung in irgendeiner Spezies bewirken, welche nur einer anderen Spezies zum ausschließlichen Vorteil gereicht, obwohl in der ganzen Natur eine Spezies ohne Unterlaß von der Organisation einer andern Nutzen und Vorteil zieht. (…) Ließe sich beweisen, daß irgendein Teil der Organisation einer Spezies zum ausschließlichen Besten einer anderen Spezies gebildet worden sei, so wäre meine Theorie vernichtet, weil eine solche Bildung nicht durch natürliche Selektion bewirkt werden kann. Obwohl in naturhistorischen Schriften vielerlei Behauptungen in diesem Sinne aufgestellt wurden, so kann ich doch keine einzige darunter von einigem Gewichte finden.” [1]
Charles Darwin, 1859. (In den Quellenangaben ist die Originalstelle auf Darwin Online verlinkt.)
Darwin war sich also so sicher, dass er sogar seine gesamte Theorie untrennbar an diesem einen Punkt festmachte. Wenn irgendwann jemand bewiesen hätte, dass in der Natur bei einer Spezies irgendein Merkmal entstanden ist, das nur einer anderen Spezies nützt, dann wäre demnach praktisch das gesamte Werk des berühmten Naturforschers in sich zusammengefallen.
Aber tatsächlich hat er bis heute recht behalten und damit aus der Gegenwart rückblickend einen empirischen Nachweis im Ausschlussverfahren begründet. Es gibt zwar bis heute immer mal wieder Behauptungen zu angeblichen Gegenbeweisen, die sich allerdings stets auflösen, sobald sie genauer reflektiert werden. Mitunter stammen solche Falschdarstellungen sogar von akademischen Lebenswissenschaftlern, was neben den Mechanismen der kollektiven Verdrängung unter anderem an der starken Unterentwicklung des Fachbereiches hinsichtlich der größeren ökologischen Zusammenhänge oder auch an Einflüssen der Agrarindustrie liegen kann. Beispiele dazu finden sich im ZEIS Magazin.
Ebenfalls bereits in seinem Hauptwerk stellte Darwin mit großer Klarheit fest, dass die künstliche Zuchtwahl von Pflanzen und Tieren durch den Menschen, also die Grundlage der zivilisatorischen Agrarmethodik, dieser im ersten Zitat dargelegten Regelmäßigkeit diametral zuwiderläuft, weil dabei Merkmale bei anderen Lebewesen hervorgebracht werden, die nur dem Menschen nützlich sind. Hierzu ein zweites Zitat, ebenfalls übersetzt aus seinem Hauptwerk:
„Eine der bemerkenswertesten Eigentümlichkeiten, die wir an unseren domestizierten Rassen wahrnehmen, ist ihre Anpassung nicht zu Gunsten des eigenen Vorteils der Pflanze oder des Tieres, sondern zu Gunsten des Nutzens und der Liebhaberei des Menschen.“ [2]
Charles Darwin, 1859. (In den Quellenangaben ist die Originalstelle auf Darwin Online verlinkt.)
Darwin erkannte die gegenständlichen Zusammenhänge nur durch die Beobachtung von Pflanzen und Tieren. Zu seiner Zeit gab es noch fast keine Mikrobiologie und Genetik. Dies zeigt eindrücklich, dass die unbeherrschbare Komplexität bereits an der Oberfläche des ökologischen Geschehens deutlich sichtbar wird, während sie sich unterhalb der Oberfläche durchweg bis in die kleinsten und gar nicht mehr sichtbaren Strukturen erstreckt.
Nun werden folgend die mechanischen Hintergründe des Naturgesetzes der freien Evolution etwas weiter ausgeleuchtet. Es kann vorab noch mal festgehalten werden, dass bis heute, trotz mittlerweile Millionen empirischer Beschreibungen zu oft extrem komplexen symbiotischen, parasitären und anderen Beziehungen zwischen Viren, Mikroorganismen, Pilzen, Pflanzen und Tieren, kein einziges Beispiel eines noch so kleinen Merkmals in irgendeiner Spezies wirklich nachgewiesen wurde, das zum ausschließlichen Nutzen einer anderen Art entstanden ist.
Bei der Betrachtung muss stets die vielstufige Entstehungsgeschichte der jeweiligen Merkmale einbezogen werden. Wenn also beispielweise ein Insekt von der Blüte einer Pflanze profitiert, weil diese nahrhaften Nektar liefert und auch noch farblich auffällt, dann lag der Entstehung dieser Merkmale immer der vorrangige Nutzen der Pflanze zugrunde, weil das Insekt ihre Befruchtung und Fortpflanzung begünstigte. In der natürlichen Selektion hatten etwa die farblich auffälligeren Varianten der Pflanzen folglich einen relativen Vorteil und gaben ihre Merkmale häufiger an die Folgegenerationen weiter als ihre blasseren Artgenossen.
Auch ist es wichtig zu verstehen, dass die im Zuge unserer Agrarmethodik begonnene Ausrichtung gegen das Naturgesetz der freien Evolution keine Überlistung „primitiver“ Ordnungen der Natur durch unsere Abstraktionsfähigkeiten war. Auch hier ist es genau umgekehrt: Die Prozesse innerhalb der ökologischen Gefüge sind um ein großes Vielfaches komplexer als alle unsere Handlungen im Zuge von Agrarmethodik einschließlich der modernsten Verfahren der Gentechnik. So geht beispielsweise das CRISPR-Cas-Verfahren auf Mechanismen zurück, die seit mindestens hunderten Millionen, wahrscheinlich aber sogar mehreren Milliarden Jahren in vielen Spezies der Bakterien konvergent entstanden sind. Aber sie nutzen sie eben nur auf individuellen Ebenen zur Eliminierung von parasitären Phagen.

Ein anschauliches Beispiel zum besseren Verstehen, dass das Fehlen der „Zucht“ in der Natur nichts mit fehlender theoretischer Möglichkeit, Komplexität oder Gezieltheit zu tun hat, ist die Fortpflanzungsstrategie von Viren der seit vermutlich 300 Millionen Jahren existierenden Familie Baculoviridae: Sie manipulieren Raupen auf präzise Weise so, dass diese zunächst entgegen ihren gesunden Verhaltensweisen bis auf die höchsten Gipfel von Bäumen hinaufkrabbeln. Dort angekommen schaltet das Virus den Fressstopp der Raupen aus. Diese blähen sich folglich immer weiter mit nun Virus-gesättigter Körperflüssigkeit auf. Irgendwann platzen sie deswegen. Die abrieselnden Tröpfchen kontaminieren die Blätter in den unteren Regionen der Pflanze und somit die Nahrung der dortigen noch gesunden Raupen. Bevor sie platzen, hängen sich die infizierten Raupen im Baumwipfel mit einem Seidenfaden fest, um quasi sicherzustellen, dass sie nicht vor dem Aufplatzen herunterfallen. Diese in Millionen Jahren der evolutionären Selektion entstandene vielstufige parasitäre Strategie ist im Erbgut der Viren präzise angelegt und umfasst unter anderem gezielte Eingriffe in das Nervensystem, den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt der Raupen. Die gesamte Komplexität und Gezieltheit übersteigen jene der vom Menschen betriebenen künstlichen Zuchtwahl und Gentechnik im Rahmen der Landwirtschaft bei Weitem. Würde die gezielte „Zucht” im Sinne irgendwelcher Beeinflussungen der Evolution zwischen verschiedenen Formen des Lebens zur Erlangung von nachhaltigen Vorteilen des Manipulators funktionieren, so müssten sich in der seit Milliarden Jahren laufenden evolutionären Selektion schon auf den Ebenen der Viren und Mikroorganismen vielfältige solcher Strategien entwickelt haben. Aber noch nie wurde auch nur ein einziges, noch so geringfügiges Beispiel gefunden. Alle Parasiten manipulieren immer nur die aktuellen Generationen der Wirte [4].
Der mathematische Nachweis der unbeherrschbar hohen Komplexitäten als Grundlage des Naturgesetzes der freien Evolution
Eine wichtige mechanische Grundlage des Naturgesetzes der freien Evolution lässt sich indirekt über die Mathematik nachweisen. Sie besteht darin, dass die Speicherkapazitäten des Erbgutes einer jeden Lebensform, bis hinunter zu den relativ „einfachsten“ Mikroorganismen und sogar den Viren, sehr weit gegen unendlich strebend hoch ist, und dass sie sich über einen seit hunderten Millionen oder gar mehreren Milliarden Jahren laufenden Evolutionsprozess mit Informationen gefüllt haben (müssen), um eine Organisation zu bilden, die fähig ist, in dem praktisch unendlich komplexen und sich auch noch stetig verändernden Umweltdruck möglichst nachhaltig zu bestehen.
Zum ansatzweisen Begreifen dieser unfassbaren Komplexitäten schaut man sich am besten zunächst die mechanischen Grundlagen der Erbgutspeicher aller Lebewesen an. Diese funktionieren in einer auf den ersten Blick überraschend einfach erscheinenden Weise. Bei allen Formen des Lebens geschieht dies nämlich in einer variablen Aneinanderreihung von immer gleichen Molekülen der vier Nukleotid-Basen Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin, was abgekürzt wird als A, T, G und C (Anm.: RNA-Viren zur Vereinfachung ausgeklammert). Die Moleküle werden paarweise („Basenpaare“) von verschiedenen Hilfsstoffen gehalten und sie sind in langen Fäden angeordnet. Das gesamte Gemisch der Nukleotide und der Hilfsstoffe nennt man die „Desoxyribonukleinsäure“, abgekürzt „DNS“ oder, heute gebräuchlicher in englischer Schreibweise, „DNA“. In jeder einzelnen lebendigen Zelle liegen also solche langen „Buchstabenreihen“. Und bei mehrzelligen Organismen sind sie in jeder einzelnen Zelle des Körpers genau gleich.
Was nun die enthaltenen Informationen an sich angeht, so kann man sich diese einfach vorstellen wie Codes, die innerhalb der variablen Folgen von A, T, G und C liegen. Diese Codes werden von weiteren Zellorganen je nach Bedarf gezielt „ausgelesen“ und dann in verschiedene Funktionen übersetzt. Die bekannteste davon ist die der Bildung von variablen Proteinen, also Eiweißbausteinen. Die physische Substanz eines Lebewesens besteht aus vielen verschiedenen solcher Eiweiße. Zudem ist unter anderem auch noch der jeweilige gesamte Bauplan im Erbgut codiert. Der Gesamtcode eines Genoms könnte also wie folgt beginnen und setzt sich dann über sehr viele weitere der immer gleichen, aber eben variabel sortierten vier „Buchstaben“ fort:
AGGATCCTACGTAGTGACCGTTGTCTAAGTCGACTTGATGTTGTCTAA (…)
In dieser variablen Abfolge der immer vier gleichen „Buchstaben“ sind also zum Beispiel bei einem Säugetier Codierungen zur äußeren Umwandlung von primären Zellen in die jeweils benötigten Proteine bildende Muskelzellen, Hautzellen, Leberzellen, Nervenzellen, Gehirnzellen oder Glaskörperzellen enthalten. Und der im Gesamtcode ebenfalls enthaltene „Bauplan“ sorgt dafür, dass sich bei der durch stetige Zellteilung vorangetriebenen Entwicklung von der ersten befruchteten Eizelle bis zum fertigen Tier mit Billionen Zellen die jeweiligen Eiweißbausteine an der jeweils richtigen Stelle herausbilden. Die Zellen an der Stelle der späteren Augen lesen also nach Anweisung des Gesamtplanes den Code für das Glaskörpermaterial aus und verwandeln sich äußerlich in dieses Material, so dass sich schließlich im Fötus die Augen bilden können.
Es lässt sich nun wohl bereits erahnen, dass so ein Genom – obwohl die gespeicherten Informationen auf den immer vier gleichen „Buchstaben“ beruhen – ein wirklich unfassbar komplexes Gebilde aus ineinander verflochtenen Codierungen sein muss. Und mittels etwas Mathematik wird dies noch eindrucksvoller erkennbar. Nämlich dann, wenn die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten innerhalb der „Buchstabenreihe“ ermittelt wird. Umso größer diese Zahl ist, desto höher ist das Potenzial der Komplexität der gespeicherten Informationen.
Zur mathematischen Ermittlung dieser Potenziale innerhalb der Genome eignet sich jene Formel, mit der die sogenannte „Variation mit Wiederholung“ berechnet wird. Ausgeschrieben lautet sie schlicht so: (n^k). Die Zahl der Sorten von zur Verfügung stehenden Nukleotidbasen, also A, T, G und C, werden zu „n“ (n=4) und der Platzhalter für die Länge der Reihe ist „k“. Damit kann jetzt recht einfach nachgeschaut werden, wie sich das Ergebnis zu der möglichen Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten ändert, wenn die Länge des Genomstranges, also k, schrittweise vergrößert wird. Folgend beispielhaft zwei Ergebnisse:
n = 4
k = 10
(4^10) = 1.048.576
n = 4
k = 200
(4^200)=
2.582.250.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000
Das Ergebnis bei k=10 mit etwas über einer Million und somit sieben Ziffern ist wenig spektakulär. Aber offensichtlich bewirkt die Erhöhung der Reihenlänge k kein lineares, sondern ein stark exponentiell anwachsendes Ergebnis. Schon durch die Erhöhung auf das 20fache zu k=200 erscheint plötzlich eine unfassbar gigantische Zahl mit 121 Stellen. In der Potenzschreibweise mag diese dann mit 2,58 x 10^120 vielleicht wieder eher unspektakulär wirken. Es gibt sogar Bezeichnungen für solche großen Zahlen, in diesem Fall lautet sie 2,58 Vigintillion.
Die geschätzte Maximalzahl aller Atome des Universums verschwindet fast gegenüber der Zahl der Kombinationsmöglichkeiten selbst der kleinsten Genome
Um was es hier allerdings wirklich geht, lässt sich erahnen, wenn man nun einmal nachschaut, was in einem anderen Zusammenhang von Astrophysikern als Obergrenze geschätzt wird: nämlich die maximal anzunehmende Zahl sämtlicher Atome des Universums. Gemeint ist damit tatsächlich die Gesamtheit aller atomaren Teilchen, aus denen das gesamte Universum mit all seinen Galaxien und sämtlichen Himmelskörpern besteht. Schon die Anzahl der Atome in einem einzigen Wassertropfen ist mit etwa fünf Trilliarden (5^21) für uns nicht mehr wirklich vorstellbar. Die besagten Schätzungen für das gesamte Universum bewegen sich zwischen 10^84 und 10^89 [3]. Selbst die höchste Schätzung, also 10^89, würde rund 10 Quintillion Mal (Faktor 10^31) in die ermittelte Zahl der 2,58 Vigintillion Variationsmöglichen bei k=200 passen.
Aber nun kommt etwas noch Spektakuläreres ins Spiel: Es gibt gar kein so „winziges“ Erbgut in der belebten Natur mit „nur“ 200 Basenpaaren. Die kleinsten Erbgutstränge von Viren liegen im vierstelligen Bereich. Würde man nun die Formel auch nur mit k=1.000 berechnen, dann käme ein Ergebnis heraus, gegen das die geschätzte Gesamtzahl der Atome des Universums bei praktischer Betrachtung gegen null gehend verschwindet. Und bei den stoffwechselnden Lebewesen, also etwa Bakterien oder gar Pflanzen und Tieren, wird die Berechnung noch sinnloser. Das kleinste bisher gefundene Bakterien-Genom wurde beim Blattfloh-Endosymbiont Carsonella ruddii mit fast 160.000 Abfolgen von A, T, G und C nachgewiesen. Das Ergebnis ließe sich auf dieser Webseite gar nicht ausschreiben.
Übrigens wäre es praktisch unerheblich, falls nur ein kleiner Anteil der Kombinationsmöglichkeiten eines Genoms wirklich zur Codierung verwendet würde. Wenn also etwa nur ein Tausendstel der Potenziale entsprechend genutzt wird, dann verkürzt sich die ausgeschrieben absurd lange Zahl eben um drei Stellen.
Diese so weit gegen unendlich reichende potenzielle Komplexität eines jeden Genoms, dessen Träger im nochmals um unvorstellbar hohe Grade höheren Komplexität des ökologischen Gefüges existiert, macht also seine selektive Lenkung von außen absolut unmöglich – jedenfalls im Sinne eines nachhaltigen Prozesses.
Nur wenn eine Lebensform sich von Generation zu Generation unter automatischer Berücksichtigung all der nicht zählbar vielen Umwelteinflüsse nach dem vorrangigen eigenen Nutzen ausrichtet – oder besser gesagt von diesen automatisch nach seinem Nutzen ausgerichtet wird –, kann sie langfristig stabil bleiben. Wie auch immer ein externer Manipulator versuchen würde, diesen Automatismus zu seinen Gunsten nachhaltig auszuhebeln, er könnte es nie schaffen.
Vermeintliche Zuchtverhältnisse in der Natur beruhen immer auf Verdrehungen oder Irrtümern – das gilt auch in jeglichen parasitären und symbiotischen Beziehungen
Folgend werden nun noch einige potenzielle Irrtümer beleuchtet, die in der zivilisatorischen Öffentlichkeit kursieren. Eine betrifft die Tatsache, dass sich vormals in der Evolution von Viren aufgebautes Erbgut vielfältig generationsübergreifend im Genom etwa von Bakterien, Pflanzen und Tieren finden lässt. Der Irrtum besteht nun in der Annahme, dass dann ja doch eine Manipulation der Merkmale über die Generationsgrenzen stattfindet, da ja zumindest die Veränderung im Genom selbst als neues Merkmal definiert werden könne. Dass damit das Schema der Zucht zum vorrangigen Nutzen eines Manipulators nicht erfüllt wird liegt daran, dass die in das Erbgut integrierten, ursprünglich viralen Sequenzen immer nur neutral oder nützlich sind, niemals hingegen schädlich.
Der aufnehmende Organismus wurde also infiziert und solche Sequenzen, die für ihn nützlich waren, etwa weil für sein Immunsystem gute Verwendung fanden, wurden in der weiteren Evolution quasi von seinen Nachkommen automatisch behalten, weil sie einen Selektionsvorteil brachten. Auch das Erbgut des Menschen besteht zu einem beträchtlichen Teil von vermutlich fast zehn Prozent aus ursprünglich viralen Sequenzen, die sich über viele Millionen Jahre wie eine Sammlung wertvoller Bausteine angehäuft haben. Es gibt auch Mechanismen, bei denen sich Viren und Phagen nach der Infektion einer Bakterienzelle „entscheiden“, ob sie das betreffende Bakterium nun durch ihre Vermehrung zerstören oder stattdessen als lysogene und somit nicht schädliche Form neutral im Erbgut bleiben. Das Bakterium wiederum erlangt dadurch großen Nutzen, weil der lysogene Phage ihm eine hohe Immunität gegenüber weiteren Angriffen anderer – potenziell nicht so „freundlichen“ – Phagen verschafft. Während der Neutralität des lysogenen Phage liegt Parameter der Nachhaltigkeit auf der Seite des Bakteriums weit über der Nulllinie im positiven Bereich
All das bis hierhin festgestellte gilt auch bei der Entstehung sogenannter „obligatorischer Symbiosen“. Eine solche liegt dann vor, wenn sich verschiedene Arten so sehr aneinander angepasst haben, dass sie ohne die andere(n) Seite(n) nicht selbstständig überleben könnten. Bekannte Beispiele sind Flechten, bei denen es sich um dermaßen stark in sich verwachsene obligatorische Symbiosen zwischen Algen und Bakterien handelt, dass diese von außen betrachtet wie ein einziges Lebewesen wirken.
Auch viele der in unserem menschlichen Verdauungstrakt lebenden Bakterien sind obligatorische Symbiosepartner unseres Körpers. Wir brauchen sie etwa zur Aufspaltung von Nährstoffen, zur Regulation von Säuren oder zur Abwehr von schädlichen Mikroben. Diese Symbiosepartner tun all das aber niemals, weil unser Körper sie „zurechtgezüchtet“ hat. Sondern sie wurden meist über Millionen von Jahren der evolutionären Selektion stets automatisch zu ihrem eigenen vorrangigen Nutzen ausgerichtet. Weil unser Körper ihren Lebensraum darstellt, er also quasi die „Heimat“ ist, und – im evolutionär logischen Sinne der Nachhaltigkeit – auch die Heimat ihrer Nachkommen sein soll, ist also die Hervorbringung von Eigenschaften, die uns nützen, etwas das zunächst vorrangig auf den Nutzen des Bakteriums abzielt. Unser Nutzen ist diesem aus der evolutionären Perspektive des Mikroorganismus nachrangig. Diejenigen Geschwister unter den Bakterien, die ihrem Lebensraum bestmöglichen Nutzen erbrachten, hatten also stets einen Selektionsvorteil und pflanzten sich entsprechend häufiger fort als jene, denen dies nicht so gut gelang oder die den Wirt (also den eigenen Lebensraum) sogar schädigten. Dadurch wuchs die Symbiose zum beiderseitigen Nutzen heran.
Manchmal sehen obligatorische Symbiosen oberflächlich betrachtet so aus, als gäbe es doch so etwas wie einen „Züchter“ und einen gezüchteten „Nutzorganismus“ – also eine schematische Ähnlichkeit zu unserer Agrarmethodik, in welcher der Parameter der Nachhaltigkeit weit unter der Nulllinie liegt. Das sind aber immer Täuschungen. Besonders häufig findet man diese in der Literatur rund um die Blattschneiderameisen und bestimmte Spezies des Egerschirmlingspilzes. Diese beiden Lebensformen haben sich über wahrscheinlich etwa 70 Millionen Jahre der Evolution so stark aneinander angepasst, dass sowohl die Ameisen als auch der Pilz nicht mehr eigenständig existieren könnten. Und weil die Symbiose so abläuft, dass der schon immer unterirdisch lebende Pilz von den Ameisen mit Nährstoffen versorgt wird und er wiederum im Gegenzug kleine, für die Ameisen ideale Nahrung bildende Knöllchen ausprägt, wird dies fehlerhaft dahingehend interpretiert, dass die Ameisen dann ja wohl den Pilz gezielt gezüchtet haben, so wie es der „zivilisierte Mensch“ etwa mit zahlreichen Getreiden, Früchten und Gemüse getan hat.
Die obligatorische Symbiose zwischen Blattschneiderameisen und Egerschirmlingspilz gehört zu den relativ gut erforschten ökologischen Beziehungen. Es gibt tausende Studien und viele Wissenschaftler haben Großteile ihrer Arbeit hier investiert. Aber noch nie wurde auch nur ein einziges Merkmal des Pilzes oder der Ameise nachgewiesen, welches zum ausschließlichen Nutzen der jeweils anderen Seite und durch Manipulation derselben entstanden ist. Der Pilz wurde also nicht durch züchterische Aktivitäten von den Ameisen dazu „überrumpelt“ die Knöllchen zu bilden, sondern er hat im Rahmen der natürlichen Selektion automatisch „gemerkt“, dass dieser Aufwand ihm Vorteile bringt, weil er damit die Ameisen anlocken und an sich binden kann.
Umgekehrt wurden aber auch die Ameisen nicht von dem Pilz selektiv dazu gezwungen, sich so auszurichten, dass sie ihn im Erdreich versorgen. Sondern jeder Schritt der eigenen Anpassungen erfolgte aus dem evolutionären „Blickwinkel“ der Symbiosepartner stets vorrangig zum eigenen Nutzen. Es handelt sich deswegen bei der Entstehung echter obligatorischer Symbiosen mit stärkeren Ausprägungen von physischen Merkmalen um einen zeitlich sehr langen Prozess, welcher meist über mehrere oder sogar viele Millionen Jahre verläuft. Und bei Ausklammerung der beteiligten Mikroorganismen sind es stets nur zwei oder jedenfalls wenige bestimmte Spezies, die sich dabei aufeinander anpassen.
Kein einziger gezüchteter „Nutzorganismus“ des Menschen ist ein Symbiosepartner
Um zu erkennen, dass eine obligatorische Symbiose in der Natur höchstens oberflächliche Ähnlichkeiten mit den züchterischen Handlungen des Menschen gegenüber den „Nutztieren“ und „Nutzpflanzen“ haben kann, lassen sich also drei klare Unterschiede heranziehen (hier jeweils solche unter Beteiligung von Pflanzen und Tieren bei Ausklammerung der beteiligten Mikroben):
1. Bei einer echten obligatorischen Symbiose sind stets nur wenige bestimmte Spezies sehr spezifisch aufeinander ausgerichtet. Meist handelt es sich um zwei oder höchstens drei Arten.
2. Die physische Ausrichtung der für die obligatorische Symbiose relevanten Merkmale der Partner verlief über Zeiträume von zumeist mehreren Millionen Jahren.
3. Bei einer obligatorischen Symbiose lassen sich auf keiner Seite jegliche Merkmale finden, die von der anderen Seite durch gezielte generationsübergreifende Manipulationen erzwungen wurden.
Diese Punkte treffen in keinem einzigen Fall der Beziehungen zu unseren landwirtschaftlichen „Nutzorganismen“ zu. Wir haben uns nicht über Jahrmillionen nur spezifisch an einige bestimmte Partnerspezies angepasst ohne diese gezielt generationsübergreifend zu unserem Nutzen zu manipulieren. Sondern wir haben innerhalb evolutionär vernachlässigbaren wenigen Jahrtausenden quasi jede greifbare Lebensform ungebremst zu unserem Nutzen generationsübergreifend manipuliert.
Es handelt es sich also bei den Beziehungen des Menschen zu den zahlreichen gezüchteten „Nutztieren“ und „Nutzpflanzen“ in keinem einzigen Fall um eine echte Symbiose. Man könnte versuchen, sie in die Kategorie der parasitären Wirkungen einzuordnen. Allerdings ist auch dies problematisch, denn – wie oben ausgeführt – wurden im Ökosystem noch nie jegliche parasitär wirkende Lebensformen oder Viren nachgewiesen, die entsprechend lenkend in die Evolution ihrer Wirte eingreifen. Und der ebenfalls schon behandelte Grund ist, dass dies wegen den unbeherrschbaren Komplexitäten niemals nachhaltig funktionieren kann und immer in einer evolutionären Sackgasse enden muss.
Die „Nutztiere“ und „Nutzpflanzen“ haben durch die Selektion zu unserem Nutzen im Sinne ihrer eigenen Beständigkeit keinen vorrangigen und erst recht keinen nachhaltigen Nutzen oder Vorteil erlangt. Sondern sie alle sind dadurch schwächer geworden gegenüber den unzählbaren und extrem komplex zusammenspielenden Umwelteinflüssen. Besonders in der letzten Phase der Intensivierung dieses Selektionsprozesses zum Zwecke der Schaffung von mehr Nutzen für den Menschen, sind die Schwächungen entsprechend stark angestiegen.
Mitunter wird argumentiert, dass doch die „Nutztiere“ und „Nutzpflanzen“ einen großen Vorteil dadurch erlangt hätten, dass sie vom Menschen vervielfältigt und ihre Populationen auch geographisch stark ausgeweitet wurden. Aber dies wird bei Einbeziehung des Parameters der Nachhaltigkeit entkräftet. Dessen Wert liegt bei einem Großteil der betroffenen Pflanzen und Tiere jeweils so weit unterhalb der Nulllinie, dass dies bereits als ein laufendes Aussterben definiert werden kann. Die vermeintlichen „Vorteile“ der nach evolutionären Maßstäben in winzig kleinen Zeiträumen entstandenen Destabilisierungen ihrer Genotypen und Phänotypen sowie Lebensunfähigkeiten der Individuen sind ein unlogisches und absurdes Argument.
Die Intensivlandwirtschaft der Gegenwart markiert das Ende der evolutionären Sackgasse
Was wir nun auf den Feldern der Monokulturen oder in den Hallen der Tierhaltungsindustrie beobachten können, sind Organismen, die so schwach sind gegenüber den vielen Komponenten des Umweltdruckes, dass sie mit hohem Aufwand gestützt werden müssen und die mit jeder Generation – zusätzlich beschleunigt bei Erhöhung des Grades der Manipulation – noch schwächer werden. Deswegen bedürfen sie der zunehmenden Gabe etwa von Wasser, Dünger, Insektiziden, Herbiziden, Fungiziden, Antibiotika, Virostatika und vielen sonstigen Hilfestellungen.
Die Phase der Intensivierung ab Mitte des letzten Jahrhunderts hat parallel zu einem kurzzeitigen starken Anstieg der generierten Nahrungsmenge und in der Folge zu einer explosionsartigen Vermehrung des Menschen von etwa 2,5 Milliarden in 1950 auf über acht Milliarden in 2024 geführt. In den nächsten Jahren dieser Sackgassensituation werden sich – wenn nicht gebremst – durch die zwangsläufige weitere Schwächung der „Nutzorganismen“ und weitere Folgeschäden viele verschiedene Eskalationen beschleunigen. Diese werden unter anderem das Ökosystem zunehmend unter Druck setzen. Es ist bereits absehbar, dass es nicht zeitfern zu einem Zusammenbruch dieses widernatürlichen und somit auch instabilen Gefüges der zivilisatorischen Landwirtschaft kommen muss. Insbesondere auch die Anwendungen neuerer Gentechnikverfahren könnten hierbei wie ein letzter starker Schub wirken. Da die absolut unbeherrschbare Komplexität nicht begriffen wird, kann nicht verstanden werden, dass jede Erhöhung des Grades der Gezieltheit zur Schaffung eigenen Nutzens auf der manipulierten Seite den Wert des Parameters der Nachhaltigkeit automatisch noch schneller nach unten drückt.
Dass das Naturgesetz der freien Evolution trotz der äußerst zentralen Bedeutung und seiner faktischen Feststellung etwa durch Charles Darwin selbst in den heutigen Naturwissenschaften praktisch keinerlei echte Beachtung findet, lässt sich auf die gleiche Ursache zurückführen, aus der heraus auch die in der nächsten Sektion unter dem Begriff der „Freiheit“ behandelten Zusammenhänge und Regelmäßigkeiten weitestgehend ausblendet werden. Diese sind ebenfalls vollkommen konkret und mechanisch zu erklären, auch wenn der Begriff eher etwas Philosophisches vermuten lassen könnte. Und zudem wird sich zeigen, dass das hier behandelte Naturgesetz der freien Evolution eine feste Grundlage für den regelmäßigen natürlichen Zustand der Freiheit bildet. Denn dadurch, dass es keine nachhaltige Möglichkeit der gegenseitigen Züchtung zwischen verschiedenen Spezies gibt, wird jedes Lebewesen sämtlicher Arten des Ökosystems im Sinne des Wortes „frei geboren“. Ein wirkliches dauerhaftes Unterwerfungsverhältnis zwischen verschiedenen Spezies ist somit in der Natur ausgeschlossen.
Fazit:
Das Naturgesetz der freien Evolution ist eine fundamentale physikalische Ordnung belebter Materie. Seine Existenz lässt sich anhand des irdischen Lebens auf drei Wegen nachweisen. Einer entsteht durch die Anwendung des Ausschlussverfahrens: Es gibt in den Millionen Beschreibungen interspezifischer Wechselwirkungen kein einziges Beispiel einer Strategie, in der eine Spezies zum eigenen vorrangigen Nutzen erfolgreich und nachhaltig die Gestaltung irgendeines Merkmales einer anderen Lebensform über deren Generationen hinweg erzwingt. Als zweites lässt die mathematische Analyse der Komplexitätspotenziale aller Genome indirekt erkennen, dass hier absolut unbeherrschbar hohe Grade der Komplexität vorliegen. Und als drittes wird das Naturgesetz der freien Evolution anhand der vom Menschen generationsübergreifend manipulierten Organsimen erkennbar. Die betroffenen Pflanzen und Tiere sind innerhalb von in evolutionären Maßstäben ihrer Entwicklungsgeschichte verschwindend kleinen Zeitstrecken so stark degeneriert, dass sie meist keine eigene Lebensfähigkeit mehr besitzen. Durch den weit unter der Nulllinie liegenden Parameter der Nachhaltigkeit sind die meisten faktisch bereits am Aussterben. Insgesamt lässt sich dadurch eine breite evolutionäre Sackgasse identifizieren. Zahlreiche Zuspitzungen deuten darauf hin, dass deren Ende entweder unmittelbar bevorsteht oder sogar bereits erreicht ist. Ein entscheidender Schritt zur Entschärfung dieser Situation wäre es, das Naturgesetz der freien Evolution in das Zentrum der physikalischen Naturwissenschaften zu rücken und weit vorrangig über alle anderen der heutigen Themen der empirischen Physik zu stellen.
Quellen:
[1] Charles Darwin, On the Origin of Species, 1859 Page 200 / 201. Source: http://darwin-online.org.uk/Variorum/1859/1859-200-dns.html
[2] Charles Darwin, On the Origin of Species, 1859 Page 29 / 30. Source: http://darwin-online.org.uk/Variorum/1859/1859-29-dns.html
[3] SWR Wissen: „Wieviele Atome gibt es im Universum“
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wie-viele-atome-gibt-es-im-universum-100.html
[4] Schriftliche Antwort an Steffen Pichler am 05.08.2013 von dem Parasitologen Professor Dr. Richard Lucius, der über jahrzehntelange Erfahrung der Forschung in verschiedenen Bereichen seines Gebietes verfügt und zudem Fach- und Sachbücher auch zur generellen Übersicht über die Bandbreite der beschriebenen parasitären Strategien veröffentlichte. Die gestellte Frage war, ob ihm jegliche parasitäre Strategien bekannt sind, bei denen der Parasit zum eigenen Nutzen gezielt Veränderungen von Merkmalen der Folgegenerationen des Wirtes erzeugt. Die Antwort von Professor Dr. Lucius:
„Das ist eine interessante Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Das könnte z. B. funktionieren über epigenetische Veränderungen, die der Parasit in der Keimbahn des Wirtes induziert. Beschrieben wird aber immer nur die Manipulation des jeweils aktuellen Wirtes mit verschiedensten Mechanismen, nicht aber seiner Nachkommen.“